Glossar
Glossar
Wir möchten hier einige Begriffe aus verschiedenen Bereichen erklären:
- allgemeine Begriffe aus der Zahntechnik bzw. -medizin
- technische Begriffe aus der Materialkunde
- Begriffe bezüglich des Qualitätsmanagements
Die kurze Übersicht kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern soll als kleine Wissensstütze dienen.
Matrize
(lat. Mater= Mutter) Mutterform, Form ist vertieft, also das Negativteil, Gegenstück ist die Patrize
Patrize
(lat pater=Vater) Vaterform, erhabene Form (positiv), das Gegenstück zur Matrize
Molaren
große Backenzähne
Lingual
zur Zunge hin
Labial
zur Lippe hin
Interdental
zwischen den Zähnen
Gingiva
Zahnfleisch
Friktion
Gleitreibung/ Reibungshaftung
Fissuren
Spalte, Furchen, Einschnitt. Täler im Kauflächenrelief der Seitenzähne
Distal
von der Mitte weg
Bukkal
zur Wange/Backe hin
Approximal
sich gegenüberliegend/sich berührend
Adhäsiv
haftend, anhaftend
Abrasion
Abtragung von Zahnsubstanz durch andere mechanische Beanspruchungen, die beim Kauen auftreten
Legierung
(legieren= lat. ligare = verbinden/vereinigen) Gemenge mit metallischem Charakter aus zwei oder mehr chemischen
Elementen, von denen mindestens eines ein Metall ist.
Vickershärte
Härte ist der mechanische Widerstand, den ein Körper dem Eindringen eines anderen Körpers entgegensetzt.
Für die Härteprüfung gibt es je nach Werkstoff verschiedene Prüfvarianten (nach Mohs, Martens, Knoop, Rockwell, Shore, Brinell, etc.).
Für die Ermittlung der Vickershärte wird eine gleichseitige Diamantpyramide mit einem Öffnungswinkel von 136° unter einer definierten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt.
Der dabei entstehende Eindruck (das Mittel aus der Länge der Diagonalen) wird vermessen und mit einem Faktor multipliziert. Dentallegierungen werden nach HV5,
das bedeutet Prüfverfahren HV mit einer Prüfkraft von 5 Kilopond, das entspricht 50 Newton, gemessen. Dabei werden drei Härtewerte unterschieden:
w= weich: Härte der Legierung im Anlieferzustand bzw. nach dem Weichglühen a= ausgehärtet: Härte der Legierung nach einer gezielten
Wärmebehandlung = vergüten g/b= Selbstvergütung: Härte der Legierung, die durch langsames Abkühlen nach dem Guss erreicht werden kann
Zugfestigkeit
ist die Spannung, die im Zugversuch aus der maximal erreichten Zugkraft auf den ursprünglichen Querschnitt der Probe errechnet wird.
Dimension der Zugfestigkeit ist Kraft pro Fläche, meist in N/mm2 angegeben.
Festigkeit
ist die Widerstandsfähigkeit eines Stoffes gegenüber Verformung und Trennung
Vakuumdruckguß
Die flüssige Schmelze wird unter Druck in die zuvor evakuierte Gussform gepresst. Durch die Zwangsentlüftung werden Gaseinschlüsse
und Hohlräume im Gußobjekt verhindert.
Der Vakuumdruchguss ermöglicht die Herstellung von sehr dünnen Wandungen bei höchster Präzision.
Elastizitätsmodul
ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik, der den Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen
Körpers bei linear statischen Verhalten beschreibt.
Je höher der E-Modul, desto steifer ist das Material, bzw. je niedriger, desto nachgiebiger ist der Werkstoff.
Der E-Modul hat keinen strengen Bezug zur Härte bzw. Zugfestigkeit.
WAK-Wärme- Ausdehnungs- koeffizient
ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderung seiner Abmessungen bei Temperaturverändeausdehnungsrungen beschreibt.
Der hierfür verantwortliche Effekt ist die Wärmeausdehnung. Da die Ausdehnung unter verschiedenen koeffizient Wärmebereichen bei vielen Stoffen ungleichmäßig erfolgt,
ist auch der WAK selbst temperaturabhängig und wird deshalb auf einen Bezugstemperatur oder einen Temperaturbereich angegeben.
Solidus
kennzeichnet die Temperatur einer Legierung, die unterhalb oder bei gleicher Temperatur vollständig in fester Phase vorliegt.
Liquidus
kennzeichnet die Temperatur einer Legierung, ab der das Gemenge vollständig in kontinuierlicher homogener Phase vorliegt.
Kornfeiner
sind Elemente, die durch Zugabe in eine Legierung das kristalline Gefüge in Form der Feinheit beeinflussen und für eine Optimierung der molekularen Gitterstruktur sorgen,
um die Materialeigenschaften positiv zu beeinflussen.
Königswasser
Chemische Verbindung von drei Anteilen konzentrierter Salzsäure und einem Teil Salpetersäure. Durch die Kombination der nicht oxidierenden Salzsäure und der
oxidierenden Salpetersäure entsteht eine sehr aggressive Flüssigkeit, die unter der Abspaltung von Chlor Edelmetalle wie Gold, Platin und Palladium löst.
Duktilität
(ducere = ziehen, führen, leiten) ist die Eigenschaft eines Werkstoffes, sich bei Überlastung stark plastisch zu verformen, bevor es versagt.
Z.B. Baustahl kann sich bis zu 26 % plastisch verformen, bevor es reißt. Glas bricht ohne erkennbare Verformung. Gold ist so duktil,
dass es sich auf eine Dicke von wenigen Atomlagen austreiben lässt (Blattgold).
Bruchdehnung
ist ein Materialkennwert, der die bleibende Verlängerung des Bruches, bezogen auf die Anfangsmesslänge, angibt. Dieser Wert gibt die Verformungsfähigkeit eines Werkstoffes an.
In einem Zugversuch wird eine definierte Probe bis zum Materialbruch belastet und die Differenz prozentual von Anfangslänge bis zum Bruch ermittelt.
Dehngrenze
bzw. Proportionalitätsgrenze entspricht einer bestimmten werkstoffabhängigen Spannung, die zu einer plastischen Verformung von 0,2 %
(bezogen auf Dentallegierungen) vom Ausgangswert führt.